Geschichte der Familie Schönburg-Glauchau
Der Sage nach soll es ein „Schonburg“ gewesen sein, der Kaiser Karl den Großen zu Beginn des 9. Jahrhunderts in der Schlacht gegen den sächsischen Herzog Wittekind gerettet hat. Als Dank erhielt er vom Kaiser das „von rot und silber dreimal schräg geteilte Wappen“.
Die nachweisliche Stammreihe
Die nachweisliche Stammreihe der sächsisch-thüringischen Familie Schönburg beginnt mit Hermannus de Sconeburg. Die Herren von Schönburg verfügten über reichsfreies Territorium, um 1180 kam Glauchau, 1200 Lichtenstein hinzu. Es folgten die Herrschaften Waldenburg, Hartenstein, Wechselburg, Penig und Rochsburg.
Der politischen Bedeutung der Familie folgend, erhob Kaiser Leopold I. im Jahr 1700 das Gesamthaus Schönburg in den Grafenstand des Heiligen Römischen Reiches. 1790 nahm Kaiser Leopold II. Graf Otto Karl Friedrich von Schönburg in den Fürstenrang auf. Nach dem Ende des Alten Reiches zählten die Grafen Schönburg zu den Standesherren, also zu den ehemals souveränen Familien, die standesrechtlich den Herrscherfamilien ebenbürtig waren.
Joachim Graf von Schönburg-Glauchau
Wurde 1929 in Glauchau, der alten Schönburgischen Herrschaft geboren. Kriegsbedingt übersiedelte die Familie nach Westdeutschland, wo Graf Schönburg als Journalist und Autor tätig war. 1965 erhielt er vom Auswärtigen Amt das Angebot, in Somalia den Rundfunk aufzubauen. Fünf Jahre lang lebte und arbeitete Graf Schönburg in Afrika, ehe die Familie nach Deutschland zurückkehrte.
Nach der Wende zog es ihn zurück nach Sachsen, in die Heimat seiner Familie. Als Mieter bezog er 1990 eine Wohnung auf der alten Rochsburg, dem Stammsitz der Grafen Schönburg, von wo er 1945 geflohen war. Mit viel Engagement und Heimatverbundenheit versuchte er als Bundestagsabgeordneter der CDU für den Wahlkreis Glauchau in den Jahren 1990 bis 1994 die Probleme der jahrzehntelangen Trennung Deutschlands zu lösen. Als Graf Schönburg 1998 starb, endete auch die Zeit adliger Bewohner auf Schloss Rochsburg.
Die Geschichte der Familie Széchényi de Sárvár-Felsövidek
Gräfin Beatrix Széchényi de Sárvár-Felsövidek
Die Familie Széchenyi ist ein altes ungarisches Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz in der Ortschaft Nagycenk (Großzinkendorf) bei Sopron in Westungarn liegt.
Angehörige der Familie engagierten sich im 19. Jahrhundert maßgeblich und erfolgreich am kulturellen, technischen und wirtschaftlichen Aufstieg der ungarischen Nation. Zahlreiche Straßen, Brücken und Einrichtungen tragen bis heute die Namen bedeutender Mitglieder der Familie, insbesondere des berühmtesten, des Grafen István Széchenyi.
Graf István Széchenyi
Graf István Széchenyi (1791-1860) erlebte als Soldat die Befreiungskriege gegen Napoleon, die sein Leben veränderten. Er widmete sich ab 1814 ganz dem Aufbau seines Landes, orientiert an den Reformen des modernen England. Schnell wurde er zur Leitfigur der liberalen Bewegung in Ungarn. Er verschrieb sein politisches Leben der Kritik am Feudalsystem, der Förderung der Wirtschaft und dem Ausbau des Verkehrsnetzes. Bis heute nennt man ihn den „Größten Ungarn“.